Laut eines Berichts der DAK werden immer mehr Jugendliche wegen psychischer Gesundheitsprobleme ins Krankenhaus eingewiesen. Demnach stieg der Anteil der 15- bis 17-Jährigen, die 2021 wegen einer depressiven Episode im Krankenhaus waren, im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent. Mit Essstörungen waren im vergangenen Jahr 17 Prozent mehr Jugendliche im Krankenhaus als 2020. Im Vergleich zu 2019 stiegen die Krankenhausaufenthalte wegen Essstörungen 2021 sogar um 40 Prozent.

Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren wurden deutlich häufiger wegen Depressionen oder Essstörungen im Krankenhaus behandelt als Jungen.

Die Jugendlichen kommen mit den starken Veränderungen in der Welt derzeit schlechter klar, als Erwachsene (wobei viele Erwachsene auch mit den Veränderungen zu kämpfen haben). Essstörungen werden häufig durch mangelnde Autonomie in der Familie ausgelöst, d.h. vielleicht gibt es keinen geschützten Rückzugsraum. Depressionen können u.a. durch tiefe Enttäuschung entstehen, z.B. der Wegfall des Sport-Trainings oder physische Treffen mit Freunden.

Deshalb ist es wichtig, dass einerseits Routinen zum Erhalt der seelischen Gesundheit täglich durchgeführt werden (z.B. jeden Abend 3 Dinge aufschreiben, für die man an dem Tag dankbar ist und 3 Dinge aufschreiben, auf die man sich am nächsten Tag freut. Um die mentale Fitness professionell zu trainieren, empfehle ich meinen Mental Fitness Practitioner-Kurs), andererseits, dass das Umfeld erkennt, wann sich ein psychisches Gesundheitsproblem entwickelt (hilfreich können hier die MHFA-Erste Hilfe Kurse für psychische Gesundheit sein).

Je früher Menschen mit psychischen Erkrankungen professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, desto schneller ist der Gesundungsprozess.

Mein Tipp: Wenn es finanziell möglich ist, ist eine private Psychotherapie im späteren Leben eventuell von Vorteil, weil der oder die Jugendliche dann nicht bei Berufsunfähigkeitsversicherungen als Risikopatient*in geführt wird.

Liebe Grüße,
Ralf