Gestern habe ich mich mit einem guten Freund unterhalten. Er erzählte mir, dass viele geflüchtete ukrainische Kinder in den Kita’s und den Schulen verwirrt sind, weil sie dort auf deutsche Erzieher*innen mit russischen Wurzeln treffen. Die Eltern haben ihren Kindern erzählt, dass sie fliehen mussten, weil die Russen sie töten wollen und jetzt treffen sie auf Menschen, die genau die Sprache der Leute sprechen, vor denen sie geflohen sind.

Ich kann mir die Angst eines kleinen Kindes gut vorstellen. Die Wurzel dieses Übels ist ein Kommunikationsproblem. Hätten die Mütter gesagt: „Wir müssen vor den russischen Soldaten flüchten, weil sie uns töten wollen.„, dann wäre Erzieher*in mit russischen Wurzeln weniger ein angsteinflößendes Thema gewesen.

Für die Erzieher*in ist wichtig anzuerkennen, dass die Kinder Angst haben. Also Aussagen wie: „Vor mir brauchst du keine Angst haben.“ sind da eher ungeeignet, weil Angst nun mal ist und außerhalb des Denkens läuft.

Besser wäre es die Kinder ernst zu nehmen und die Gefühle zu hinterfragen.

„Ich weiß, dass du Angst vor mir hast.“

„Wo spürst du deine Angst?“

„Was denkst du, was ich mit dir machen werde?“

„Was brauchst du jetzt, damit es dir besser geht?“

Solche Fragen können eher dafür sorgen, dass ein verängstigtes Kind sich beruhigt. Nur mal so als Idee….

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße,
Ralf